Jimmy Cliff – Black Magic
Dies ist eine faszinierende Platte. Obwohl seine besten Songs schon fast 40 Jahre zurückliegen, hat der Jamaikaner Jimmy Cliff immer noch jede Menge Charisma und immer noch diese klare, hohe und leicht lebensmüde Stimme, ganz zu schweigen davon, dass er sie selbst in den höchsten Lagen perfekt beherrscht.
Obwohl es sich bei „Black Magic“ angeblich um eine Platte mit Duetten mit Künstlern wie Sting, Annie Lennox, Joe Strummer, Wyclef Jean und anderen handelt, bleibt es doch ganz Cliffs Album.
Und obwohl Produzent Dave Stewart eine ganze Reihe zeitgenössischer R&B- und Hip-Hop-Elemente einfließen lässt, dominiert der karibische Sound, auch wenn das Album nicht besonders jamaikanisch klingt.
Vergessen Sie die Gaststars. Keiner von ihnen, mit Ausnahme vielleicht von Tessane Chin (auf dem entzückenden und radiotauglichen „The World Is Yours“) und Bounty Killer (dessen heiseres, löwenkehliges Grollen jede Bühne der Welt dominieren würde), sticht besonders hervor, was gut ist, denn Cliff singt besser als sie alle. Es ist allerdings schade, dass es auf Black Magic nicht mehr gute Songs gibt.
„The World Is Yours“ ist solide und enthält sogar etwas, das als Rap von Jimmy Cliff durchgeht. Und „The City“, das Städte wie Kingston, New York, Hongkong und Paris würdigt, ist von stimmungsvoller Erhabenheit.
Stücke wie „People“ klingen jedoch wie aufgeblasene Fernsehwerbung, und ein Song hier, „Jamaica Time“, ist tatsächlich ein Werbespot für Air Jamaica.
Der beste Track ist das relativ geradlinige „No Problems Only Solutions“, ein Song, der klingt, als könnte er eine Produktion von Leslie Kong aus den 1970er Jahren sein. Charmant, direkt, melodisch und positiv kommt „No Problems“ ohne ausgefallene Gastmusiker aus und beweist, dass Cliff sie in Bestform wirklich nicht braucht.
Joe Strummer, der 2002 starb, ist auf „Over the Border“ zum letzten Mal zu hören, aber der Song ist eher mittelmäßig und zündet leider nie richtig.
Stewart hat alle Tracks auf Black Magic bis auf einen produziert, und obwohl der Sound hier solide und stimmig ist, kann man sich nicht helfen, sich ein bisschen mehr Kingston zu wünschen. Mehr Kingston hätte dies vielleicht zu einer großartigen Platte gemacht, anstatt nur zu einer faszinierenden. (Quelle: Review von Steve Leggett @ allmusic.com)
Songs
01. Fantastic Plastic People
02. Love Comes feat. Annie Lennox
03. Positive Mind (The World Is Yours)
04. The City
05. Jamaica Time
06. People
07. Terror
08. War In Jerusalem
09. Over the Border
10. No Problems Only Solutions
11. I Want I Do I Get
12. Black Magic
13. Dance
14. (Ooh, La, La, La) Let’s Go Dancin‘ feat. Bounty Killer, Kool & The Gang
15. Take Your Time
16. Fantastic Plastic People (Single Edit)
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