Lutan Fyah – Phantom War
Der große Turban und die starke Präsenz der Feuersymbolik lassen einen vielleicht schon wieder eine einstündige Tirade über die Niedertracht der Frauen, die Vernichtung der Homosexuellen und die Attraktivität der Tötung der Babylonier durch Feuer erwarten, aber Lutan Fyahs Interpretation der „Bobo Dread“-Doktrin ist erfrischend offenherzig und tolerant.
„Screaming for the Poor“ ist eher traurig als wütend und obendrein ein schönes Lied; „Blood Stain“ reitet auf einem robusten, aber nicht aufdringlichen Rockerrhythmus, während „Rasta Still Deh Bout“ – ein Kombinationsstück mit der aufstrebenden Josie Mel – ein poppiges Juwel ist, ein Highlight auf Phantom War, wie es (in genau derselben Version) auf Mels Debüt war.
„Reflections“ hat eine etwas andere Stimmung, ist etwas gefühlvoller und R&B-artiger und enthält möglicherweise auch die erste Verwendung des Begriffs „Reziprozität“ in einem Reggae-Song.
„Still Deh Deh“ bringt auf brillante Weise viel Energie in einen Midtempo-Groove und „Bet on It“ basiert auf einem scharfen elektronischen Beat, der perfekt funktioniert.
Es gibt einige Füller, wie das selbstgefällige Geschwätz, das die CD eröffnet und beendet, aber in diesem über einstündigen Programm steckt ein wirklich herausragendes 45-minütiges Reggae-Album. (Quelle: Review von Rick Anderson @ allmusic.com)
Songs
01. Wipe Those Tears
02. Bits & Pieces
03. Phantom War
04. Mother Earth’s Healing
05. Blood Stain
06. Bet On It
07. U Left Me
08. Screaming For The Poor
09. Reflections
10. Turbulent Time
11. Still Deh Deh
12. Plant A Seed
©2006 Greensleeves